Das Schillerquartier, in dem sich der Entwurf befindet, ist bereits ein sehr diverses Viertel. Jedoch besteht Bedarf nach einer Art Zentrum und kulturellen und gastronomischen Angeboten für die Bewohnenden sowie die Besuchenden des Viertels. Außerdem besteht der immerwährende Bedarf nach insbesondere bezahlbarem Wohnraum.
Auf diese Situation nehmen wir mit unserem Entwurf Bezug und schaffen im Quartier Bereicherungen auf mehreren Ebenen.
Der Baukörper der Bereits bestehenden Lagerhalle wird von uns aufgebrochen, jedoch bleibt die äußere Kontur erhalten. Es gibt Durchbrüche im Volumen und die Parzelle wird für Fußverkehr geöffnet, was kürzere Wege durch das Quartier ermöglicht, da nicht der gesamte Block umrundet werden muss.
Im Erdgeschoss beitet die neue Nutzung der Halle Fläche für Gewerbe wie beispielsweise Cafés sowie eine Kita. Außerdem entsteht eine Kältehilfe, welche wohnungslose Menschen in der kalten Jahreszeit zur Übernachtung Verpflegung nutzen können. Eine öffentliche Sporthalle erweitert das Angebot noch.
Um die Baukörper wird die derzeit versieglete Fläche entsiegelt und es entstehen neue Grünräume.
In den oberen Geschossen bietet der Entwurf Wohnraum in verschiedenen Wohnungsgrößen auf reduzierter Fläche, jedoch mit hoher Qualität. Diese reichen von ein bis zwei Personen Apartments zu Wohnungen für sechs Personen und mehr.
Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über Laubengänge, welche auf der
Witterungsabgewandten Seite der Baukörper verlaufen. Die großzügigen Laubengänge erlauben eine Nutzung über ihren reinen Zweck der Verkehrsfläche hinaus. So entstehen potenzielle Balkone mit sehr gemeinschaftlichem Charakter.
Um ökologisch nachhaltig zu bauen erhalten wir so viel wie möglich der bestehenden Lagerhalle. Wir entfernen Material und setzen es an anderer Stelle wieder ein.
Aus dem großen Volumen der Halle wird in der Mitte ein Hof geschnitten, um für gute Belichtung in den Wohnungen zu sorgen. Dieser Hof bietet außerdem einen sehr gschützen öffentlichen Raum. Eine Ebene darüber springt das Gebäudevolumen etwas zurück und schafft eine große, erhöhte
Terrasse, welche den im Komplex Wohnenden vorbehalten ist.
Ab dem 3. OG, bis zu welchem die bestehende Halle zu Wohnraum mit Selbstausbau Potenzial ausgebildet wird, entsteht Wohnraum als Neubau in an den Bestand angepasster, serieller Bauweise.
Das serielle Bauen, welches die Verwendung von möglichst wenigen, gleichen Elemten vorsieht, erlaubt eine serielle Vorfertigung von Bauteilen und damit kostengünstiges Bauen.
Das Tragsystem der bestehenden Halle besteht weitgehend aus Stützen, Trägern und Platten. Dieses flexible Bausystem setzten wir in dem neu Erstellten Bau fort und ermöglichen so eine hohe flexibilität, verschiedene Wohnungsgrößen zu realisieren und gewährleisten auch ein hohes Maß an felxibilität, was die Veränderung der Grundrisse betrifft.
Auf der vorhandenen Betonkonstruktion entsteht eine Aufstockung in Holzbauweise. Die Außenwände werden aus Stohballen erstellt. Durch die immer wiederkehrenden Maße können sämtliche Wandelemente, innen wie außen, vorgefertigt werden. Dazu kann die derzeit leere, ungenutze Halle vor und während des Bauprozesses genutzt werden. Als Witterungsschutz erhält die Fassade das Trapezblech, welches derzeit das Dach der Halle bildet.