Thomas Herzog – Haus Regensburg

Autor*in: Alexander Stumm
Thomas Herzog
Thomas Herzog

Das Haus in Regensburg ist Thomas Herzogs erste Realisierung des von ihm als „Haus-im-Haus-Prinzip“ genannten Gebäudetypus. Es besitzt einen Zwischentemperaturbereich für  die gebäudeinterne (passive) Nutzung der Solarenergie und eine kinetische Gebäudehülle.
Die Hauptfassade ist in Richtung des Gartens gerichtet und integriert mit der auffallend schräg abfallenden Glasfassade den umgebenden Grünraum. Die zur Straße orientierte Seite erhielt eine hoch effiziente Dämmschicht, die nur im Obergeschoss von Fenstern perforiert wird. Eine thermische Speicherung der Solarenergiegewinne erfolgt über den massiven Fußboden und beim Wintergarten über die Kiesflächen.
Die prismatische Formgebung folgt der konsequenten Ausformulierung der Temperaturbereiche. Sie nutzen die Solarenergie, um die gekoppelten Wohnräume im Winter direkt mit warmer Luft zu versorgen und im Sommer die Luft zu den Giebelseiten zu führen, wo Öffnungen überschüssige warme Luft abführen. Maßgeblich dafür ist auch der Baumbestand des Grundstücks. Er verschattet im Sommer die verglaste Schräge, während im Winter mit dem Fallen der Blätter die Sonne den Zwischentemperaturbereich erwärmen kann. Die Aussteifung des Holzskelettbaus erfolgt über den dreieckigen Querschnitt des Gebäudes, welches wegen des hohen Grundwasserstandes auf Pfähle steht.
Als Landschaftsarchitekt zeichnete Peter Latz verantwortlich, damals ebenfalls Professor an der Gesamthochschule Kassel und langjähriger Wegbegleiter von Herzog. Die Tragwerksplanung übernahm Julius Natterer, mit dem Herzog 1984 die wichtige Publikation Gebäudehüllen ausGlas und Holz herausgab.

Thomas Herzog
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