Gernot Minke | Biografie
Mit der Gründung des Forschungslabor für Experimentelles Bauen (FEB) im November 1974 konnten gezielte Materialuntersuchungen sowie experimentelle Versuche durchgeführt werden. Für langfristige Witterungsversuche und Versuchsbauten im Maßstab 1:1 diente das angrenzende Experimentiergelände an der Menzelstraße 15. Mit der Einstellung von Frank Millies als technischer Angestellter und der Fortentwicklung des Labors konnte ab 1975 das erste Forschungsprojekt „Low-Cost-Bauen – Entwicklung einfacher technologischer Verfahren zur Herstellung von Bauten aus Überfluß-, Abfall- und Billigbaustoffen“ durchgeführt werden. Unter diesen Zielvorstellungen lag der Fokus der Forschungsarbeit auf der Erfassung aller theoretisch möglichen und traditionell vorhandenen Baustrukturen, die zur Errichtung von kostengünstigen Häusern aus natürlichen Baustoffen und Abfallmaterialien geeignet sind.
Neben der Grundlagenforschung im Bereich des Low-Cost-Bauens, beschäftigte sich das FEB in den ersten Jahren mit den baulichen Verwendungsmöglichkeiten von natürlichen Baustoffen und Abfallmaterialien. Danach folgten vier weitere Themenbereiche, die in Kooperation mit studentischen Projektgruppen, internationalen Universitäten und Fachhochschulen behandelt und diskutiert wurden: Textiles Bauen (Tex-Bau), Bauen mit lebenden Pflanzen (Bio-Bau), Regenerative Energiequellen, Bauen mit Bambus.