Semesterprojekt Bachelor: WiSe 2022/23
Fachgebiet: Entwerfen und Gebäudelehre
Modellbild

Mit 180 Metern Länge liegt im Außenbezirk von Paris ein Hochhaus, das auf 16 Etagen Platz für viele Menschen bietet.
In diesem kulturell sehr diversen Bezirk sollen im Bestand
Oasen für Kunst und Kultur entstehen.

1000 Quadratmeter stehen jeder Gruppe von uns zum Umbau zur Verfügung. Die eigenen Wünsche gepaart mit den Ergebnissen
der Besichtigung sollen mit einbezogen werden.

Wie kann den Menschen vor Ort ein Mehrwert an Aufenthaltsqualität geboten werden, der zugleich sozial nachhaltig ist und eine Nähe zum Milieu wahrt?
Wo liegen die Qualitäten und Defizite?

Diese Fragen werden Bestand unserer diessemestrigen Entwurfsaufgabe.

Text von Max Schulz-Heilbach

Lageplan von Alina Ditenbir

Ziel meines Entwurfs des Theaters `la scene de france’–übersetzt die Bühne Frankreichs – war es einen Kontakt- und Kulturraum zu schaffen, der ganz La Courneuve zugänglich ist, ob von der Bühne oder der Tribüne aus.

Namentlich lehnt es an das nahegelegene Stadium von Saint-Denis, das `Stade de France` an und ist an der Westfassade des Megablocks verortet, woraus es seine wertvollsten räumlichen und atmosphärischen Qualitäten schöpft.

Durch die Mitgestaltung des Außenraums mittels Zebrastreifen und sich anschmiegendem Weg gelangen Besucher*innen über die benachbarte Straßeneinmündung und den Park zur `scene de france’ wo sie durch die einladenden Wege um und über die amorphe Tribünenform sozusagen zur Bühne hin eingeschleust werden.

 

 

Grundriss EG
Axonometrie

Generell lässt sich der Entwurf mehr als Symbiose und Erweiterung des Außenraums in den Riegel hinein als andersherum verstehen. Dafür sorgen unter anderem die flexiblen Glaspaneele, die nicht nur atmosphärisches Licht erlauben, sondern auch um ihre eigene Achse drehbar sind. Diese Flexibilität lädt zu verschiedensten Bespielbarkeiten des Raumes ein, zum Beispiel als halboffene- oder Freiluftbühne, oder einfach als angenehme Sitzoase des Parks.

Die großflächige Verglasung führt zu einer Leichtigkeit und Extrovertiertheit im Kontrast der ursprünglich schweren, massiven Ausstrahlung des in sich gekehrten Riegels und zelebriert besonders auf der Nordseite den offengelegten Alltag der Bewohner*innen im Treppenhaus stolz, der sich vorher nur als kontaktscheues Huschen in die eigene Wohneinheit abspielte.

Grundriss 2. OG

 

 

Vor der Glasfassade entsteht ein gemeinsamer Balkon im ersten Obergeschoss und eine mit dem Backstage verbundene Terrasse im zweiten Obergeschoss, der Raum für den Dialog zwischen Performer*innen, Bewohner*innen und Besucher*innen schafft.

Auch der Backstagebereich im zweiten Obergeschoss richtet sich nach fließenden Bewegungsabläufen und verzichtet auf Raumtrennungen, es entstehen flexible Zonen, mal geschützter, für Toiletten und Umkleide, mal licht und offen für Freiflächen zum Aufwärmen und Schminken.

Am Ende des Kreislaufs angekommen landen die Perfor- menden wieder im Erschließungskern und gelangen nach unten zum Bühnenaufgang, wo dann die Show beginnt.

Schnitt A