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In den größeren deutschen Städten besteht aufgrund des Wohnungsmangels erheblicher Wohnbaubedarf, weshalb vielerorts neue Baugebiete ausgewiesen und bebaut werden. Die städtebaulichen Strukturen wie auch die Wohnungstypen hierbei ähneln sich zumeist sehr und sind recht konventionell: Zwei- bis Drei-Zimmer als Etagenwohnungen in geschlossener oder offener Blockbauweise, Townhouses und Reihenhäuser – ein Standard, der sich in den letzten Jahrzehnten flächendeckend durchgesetzt hat. Mit diesem Projekt wollen wir an Wohninnovationen der klassischen Avantgarde anknüpfen und diese weiterdenken. In den 1920er Jahre konzipierten Architekten wie Le Corbusier, Mies van der Rohe und Ludwig Hilberseimer verdichtete Flachbauweisen, bei denen auf kleinen Parzellen von z.T. kaum 200 qm ein- bis dreigeschossige Einfamilienhäuser in Teppichbauweise entstehen. Hilberseimer durchmischte zudem diese Bauform mit vielgeschossigen Hochbauten, um eine Diversität an Wohntypen und sozialen Milieus zu erreichen. Diese Ideen sind Ausgangspunkt für unser Projekt: Nach einer Analyse innovativer Flachbautypologien aus den letzten 100 Jahren bis heute (u.a. auch von O.M.A, MVRDV, ….) gilt es, aufbauend auf eigenen Ideen zum heutigen Wohnen ein eigenen Flachbautyp im Maßstab 1:50 zu entwickeln – d.h. auch bzgl. der Konzeption von Innenraum, Atmosphäre, Konstruktion und Materialität. Varianten dieses Wohntyps werden exemplarisch auf einem von drei ca. 30 ha großen Testfeldern in Berlin angewandt und mit Hochbauten durchmischt, für die wir uns einer Bibliothek aktueller Typen bedienen. Das Projekt fokussiert bei Haus und Stadt ein typologisches Entwerfen, was sich nicht aus der Spezifität eines Ortes entwickelt, sondern eben aus einer Konzeption eines (Grund)Typs. Hierbei Entwerfen wir auch nicht vom Großen ins Kleine, sondern es wird ein Grundbaustein entwickelt, der anschließend auf seine Potenziale für größere Strukturen entwurflich getestet und entwickelt wird.