Dieses Semester haben die Studierenden von Räumen geträumt, die Freiheit für Interpretationen bieten und die Nutzer:innen inspirieren. Programmatisch haben wir eine ”Oase für Kunst und Kultur” entworfen, die mehrere Funktionen vereint. Entstehen sollte ein besonderer Ort der Vermittlung, des Austauschs, des Agierens und der Gemeinschaft.
Als Experimentier- und Untersuchungsraum haben wir einen Wohnkomplex in den Banliéues von Paris ausgewählt. Warum gerade dort?
Das Paris der Museen, Theater, Cafes, historischen Palais, Kathedralen, Parks und Häuser ist von einer 35km langen 8-spurigen Stadtautobahn der Périphérique umgeben, die gleich einer Mauer die Stadt in zwei Bereiche teilt. Innen die historische Stadt und Rundum die Wohnblöcke der Banliéues, der Teil von Grand Paris, der für soziale Missstände und Krawalle bekannt ist.
2015 wurde die Philharmonie de Paris von Jean Nouvel am Rande der Innenstadt im 19. Arrondissement eröffnet. Nouvel hat den Haupteingang in Richtung Banliéue zeigen lassen, als wollte er sagen: Ihr da drüben auf der anderen Seite, ihr habt auch ein Recht auf unsere Schönheit, Kunst und Musik.
Wir haben uns im Laufe des Semesters schrittweise an diese Aufgabe herantastet. Es wurden analoge Techniken (Skizze, Zeichnung, Modellbau …) und digitale Tools kennenlernt, um Ideen zu entwickeln und sichtbar zu machen. Die Studierenden recherchierten, vermassten und spürten Potenziale vor Ort auf. Um ein architektonisches Vokabular zu entwickeln, untersuchten wir herausragende Architekturreferenzen und schulten den Blick mit einer Exkursion nach Paris.
Jede Phase stand für sich und diente dazu letzten Endes ein Projekt mit eigener Handschrift zu entwickeln.