Smarticipation
Entwicklung und Anwendung eines digitalen Partizipationsprototypen



Großprojekte, insbesondere Verkehrs- und Infrastrukturvorhaben stoßen vermehrt auf Widerstand. Petitionen, Demonstrationen und Besetzungen werden durch die Zivilgesellschaft als Protestform gewählt, um ihre Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen um Verkehrsprojekte auszudrücken. Dies hat unterschiedliche Gründe. Das Sinken der Lebensqualität durch erhöhte Lärm- und Luftemissionen sowie Umweltbeeinträchtigungen werden oft genannt. Ein Kernproblem bleibt die Informationsfreigabe und -vermittlung von Projekten. Ein Großteil der Informationen kommt zu spät, ist unverständlich und das gesamte Planungsverfahren intransparent. Die formalen Anforderungen für Beteiligungsprozesse haben überdies nichts mit dem realen Wunsch nach demokratischer Teilhabe der Zivilgesellschaft zu tun. Bürgerinnen und Bürger wollen teilhaben in der Entscheidungsfindung, Mitbestimmung und Mitgestaltung von Planungsprojekten. Die Digitalisierung und damit die weitere Informationsvermittlung von Planungsvorhaben via mobile digitale Formate können dieses Kernproblem lösen.
Mit diesem Projekt erwarten wir, dass mobile Online-Formate als Beteiligungsmedium durch eine breitere Zielgruppe angesprochen und angewandt wird, als bei Vor-Ort-Veranstaltungen anwesend sind. Anders als bisherige Untersuchungen wird dieses Projekt die Zukunftsfähigkeit mobiler Online-Formate in Planungsprozessen aufzeigen und ein Baustein zur Auflösung des Beteiligungsparadoxon in der Öffentlichkeitsbeteiligung darstellen.
Anhand einer vorherigen Analyse wurde ein digitaler Prototyp entwickelt, welcher mit Hilfe von Stichprobenbefragungen im öffentlichen Raum, am Bsp. der Unteren Königstraße, Anwendung findet und einen partizipativen Beteiligungsprozess unterstützt.