Verbindungen
& Grenzen
Erschließung gestalten, Räume verknüpfen, Bestand nutzen
Sophie Pohle
Diese Ausarbeitung ist Teil des Semesterprojekts: StadtParkSchule unter Prof. Ariane Röntz, Anne Mertins und Magarete Arnold.
Das Projekt behandelt, mit dem Schwerpunkt auf den Entwurf, den Umgang mit einem großräumigen Teilgebiet in Kassel. Der Ort befindet sich im Vorderen Westen und besteht aus der Goetheanlage, dem Aschrottpark, dem angrenzenden Schutzgebiet, der Heinrich-Schütz-Schule und dem Grünraum Grüner Waldweg.
Konzept
&
Struktur
Die Aufteilung des Gebiets und seiner Umgebung Gründet auf der Straßenführung, sowie die bauliche Substanz und Nutzung.
Innerhalb der Bearbeitungsfläche findet sich die Dreiteilung wieder.
Hier wird diese Differenzierung durch gegebene Eigenschaften der verschiedenen Grünanlagen begründet.
Gelb
Naturschutzgebiet und Aschrottpark gehören aufgrund der auffälligen Topografie, der Abgeschiedenheit sowie der ähnlichen Nutzergruppen und Nutzungsformen zusammen.
Beide Bereiche wirken "stiefmütterlich" behandelt.
Beige
Diese Bereiche haben die Urbanen und Strukturellen Eigenschaften, sowie die Aneignung durch die Nutzer geführt.
Bei den Grünbereichen an der Wilhelmshöher Allee war auffällig, das sich dort nicht aufgehalten wurde. Keine Nutzung außer hindurchgehen. Vor allem der Bereich vor dem Gerichtsgebäude ist sehr leer und wird gemieden.
Abgrenzen und Bereiche stärken
Hier wird die Aufteilung des Gebiets ausgereizt. Die drei Bereiche sollen sich in ihrer Gestalt voneinander abgrenzen. Der naturnaher Teil im Westen, Harmonie zwischen Stadt und Natürlichkeit im mittleren Teil und die geebnete Geradlinigkeit der Goetheanlage im Osten.
Die Abbildung verdeutlicht die räumliche Anordung der Verbindungs- (Blau) und Grenzstellen (Rot).
Die Grafik zeigt die zuvor beschriebenen Annahmen und Annäherungen zur Strukturierung des Plangebiets als Zusammenfassung.
Dadurch werden die Zusammenhänge innerhalb des Gebietes deutlich.
Konzept
im
Entwurf
Aschrottpark & Schutzgebiet
Gegebene Strukturen des Abschnitts
- wild
- wenig Aufenthaltsqualität (Hauptnutzung Laufen, Querung, spazieren)
- auffällige topografische Struktur
- Umgebung: aufgelockertes Wohnen, geräumig, dynamisch/unterschiedlich
- Grenze durch Straße und Hochhäuser
-"FußgängerFirst"!
Durch einen neuen grün-gestalteten Übergang soll mehr Aufmerksamkeit auch auf den nördlichen Bereich des Aschrottparks gelenkt werden.
Des weiteren sollen Erholungsorte geschaffen werden, was hauptsächlich durch Ausstattung passiert.
Stichwort: Aufwand und Nutzen
Das Grün zieht sich zusammen und der Straßenraum wird weitmöglichst eingeschränkt.
Wichtige Bestandteile der Entwurfsidee
Grün in verschiedenen Höhenstufen (Bäume, Stauden, Gräser)
Terrassenausbildung zum Gewässer mit Stufen zum sitzen und Aufhalten
Straßenraumverengung und Änderung des Straßenbelags
Schule & Goetheanlage
Gegebene Strukturen des Abschnitts
- eben
- gerade
- geschäftig
- eng und hoch im baulichen Umwelt
Zielsetzung für den Bereich
Atmosphärische und optische Vergrößerung des Schulhofs durch Anknüpfung an die Goetheanlage, sowie allgemein verbesserte Querbarkeit der Straße.
Maßnahmen
- bodennah
- Straßenraum verengen und begrünen
- Verkehrsberuhigung durch Materialwechsel und Hindernisse
Goetheanlage selbst
- Neustrukturierung verursacht durch Proportionsveränderungen durch den neuen Übergang
- verbesserte Ausstattung (vor allem Licht und Mülleimer)
- "Das Motto auf die Spitze treiben!" bedeutet mehr Barock durch beispielsweise Beetpflanzungen
Auch hier wird der Straßenraum stark verengt. die Begrünung zieht sich nach vorne und auch in den Straßenraum (erhöhtes Gleisbett. Um dem Fußgänger Priorität zu geben wird die Straße minimal abgesenkt (nur für Autoverkehr). Vegetation wird ergänzt. Beginn der Goetheanlage bekommt eine Terrassierte Platzsituation die weich einleiten und den oberen Verbindungsraum vergrößern soll.
Vertiefungsbereich:
Schule & Gericht
Wichtige Bestandteile der Entwurfsidee
- Straße komplett schließen
- wird zu Grünanlage (Zusammenschluss zweier Grünflächen; Abgrenzung zur Hauptstraße) und Parkplatz (bedarf)
- entstehende Grünanlage orientiert sich am Stil der Goetheanlage: gerade, eben, aufgeräumt mit Liegewiesen und schattenspendenden Bestandsgrün, sowie gleichem Mobiliar
- das Gerichtsgebäude verliert an "Prominenz"
- Aufteilung von Park und Parkplatz orientiert sich an Gebäudegrenzen und Bestandsnutzung
Es soll ein neuer ganzheitlicher Park entstehen, mit freien Rasenflächen zum Liegen und Schattenspendenden, leitenden Bäum und Strauchpflanzungen. Eventuell auch Staudenbereiche.
Die Topografie wird beibehalten und das Gerichtsgebäude tritt in den Hintergrund. Der Park ist Erholungsstätte, Lärmschutz und Barriere.
Im Hinteren Bereich wird ein großzügiger Parkplatz entstehen, wodurch das Parken auf den Straßen überflüssig werden soll. Der Parkplatz verfügt über Schatten (Vegetation), sowie eine Abschottung nach außen durch Formen, Materialien und Mauern. Das soll einen Eindruck von sichererem Parken schaffen. Der Fußgänger dominiert den Raum. Der Verkehr muss Rücksicht nehmen.
Zu diesen Zielen wurden zwei Varianten ausgearbeitet.
Ausarbeitung
der
Entwürfe
Planabschnitt: Aschrottpark und Schutzgebiet
Der Detailplan zeigt die neue Setzung der Vegetation integriert in den Bestand.
Ebenfalls zu sehen sind die Terrassierung, der neue Straßenbelag, sowie die veränderte Wegeführung.
Der Straßenraum wurde auf ein Minimum verengt und die bestehende Straßeninsel wurde ausgebaut und Begrünt.
Durch alle Entwurfsabschnitte ziehen sich die Themen des Umgangs mit Bestand, Aufenthalt in Zusammenspiel mit Topografie (Sitzstufen) und Verkehr und Straßenraum in fußgänger-dominierten Bereichen.
A
A´
Planabschnitt: Schule und Goetheanlage
Der Detailplan zeigt die neue Setzung der Vegetation integriert in den Bestand.
Die Eingangssituation der Goetheanlage von Seite der Straße ist vollkommen verändert. Durch eine Terrassierung die gleichzeitig einen Platz erzeugt entsteht ein weicher, freier Eingang mit ungestörtem Blich in die Goetheanlage, umgekehrt auch aus der Goetheanlage hinaus in Richtung Schule und Herkules. Ziel war eine Entspannung der gegebenen Situation, bei der eine vielspurige Straße den tristen Schulhof von der, durch die Schüler angeeignete Goetheanlage mit Grünbarriere, trennt.
Der Straßenraum wurde verengt und das Gleisbett begrünt. Ebenso wurde der Straßenbelag getauscht und "Störschwellen" integriert.
B
B´
C
C´
Planabschnitt: Schule und Gericht Variante 1
Der Detailplan zeigt die neue Setzung der Vegetation integriert in den Bestand. Ergänzt wurde der Bestand um eine weitere Baumsetzung die sich stark in Grüppchen anordnet. Als Orientierung und Vorbild diente entfernt die Idee des Landschaftsparks, bei dem die Vegetation Blicke bestimmt und leitet, wodurch jeder Ort neu und besonders erscheinen kann.
Das Gerichtsgebäude bekommt einen verkleinerten Vorplatz, der dem massiven Gebäude Raum gibt. Auf diese Weise verliert der Bau nicht an Autorität und verhindert zudem nicht weiter die Nutzung der Vorfläche durch seine Kälte, Größe und ausstrahlende Unnahbarkeit.
Die große, breite Straße zwischen Schule und Gericht weicht dem Grün. Es Verbleibt jedoch eine einspurige Straße bestehen, die sich zur Wilhelmshöher Allee zu zwei Spuren aufweitet. Aufgrund dieser Maßnahme entfallen viele Parkplätze, deren Verlust durch den neuen begrünten Parkplatz ausgeglichen wird. Allgemein entsteht durch den Entwurf kein Defizit an Stellplätzen. Die Begrünung des Parkplatzes dient der Erhaltung von Bestand, Auflockerung der glatten Asphaltfläche, der Bereichsgliederung und des Hitzeausgleichs im Sommer.
D
D´
E
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F
F´
G
G´
H
H´
Planabschnitt: Schule und Gericht Variante 2
Die Grundlegenden Maßnahmen und Strukturen bleiben in Variante zwei gleich der ersten Variante.
Hier konzentriert sich die Unterscheidung auf den Vorplatz des Gerichtes, die Gestaltung von Parkplatz und dessen Zugang, sowie der Nutzung der Topografie durch Aufenthaltsbereiche.
Die Baumsetzung ist hier weniger dominant und orientiert sich an den Wegen mit vielen Reihensetzungen. Außerdem gibt es weniger dichte Vegetation durch Sträucher und Büsche, als in Variante Eins. Die Gestaltung der Fläche ist hier eher freier.
Das Gerichtsgebäude bekommt auch hier einen verkleinerten Vorplatz, der dem massiven Gebäude Raum gibt. Jedoch wird die Autorität des Baus zusätzlich durch eine großräumliche Treppensituation am Eingang gestärkt.
Die große, breite Straße zwischen Schule und Gericht weicht dem Grün, auch das ist in beiden Ideen identisch. Der Zugang zum Parkplatz erfolgt hier allerdings nach dem Einbahnstraßen-Prinzip. Es gibt nur noch eine Spur, die auch nur in eine Richtung befahren werden darf.
I
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J
J´
K
K´
L
L´
Vertiefungsbereich: Zusatz
Dieser Detaileabschnitt zeigt einen Ausweich-Parkplatz als ergänzende Lösung zur Parkplatzmenge. Diese Stellplätze sind der Schule zugehörig und nur für Lehrende und/oder abholende/bringende Entern gedacht.
Außerdem im Hinteren Bereich wird der zum Schulhof gehörende Teil des Grundstücks neu Strukturiert und Ausgestaltet.
Es entsteht eine angenehme Aufenthaltsfläche zum ausruhen, reden und essen. Auf Terrassen mit Sitzmöglichkeiten, Tischen und einem Grünrahmen können sich die Schüler Gebäudenah ausruhen und arbeiten. Die Zonierung des Bereichs ist kleinteilig und erschafft Nischen.
Die neuen Verbindungsbereiche der drei Entwurfsorte werden zu Orten des Fußläufigen, ökologischen Verkehrs. Weder auf den behandelten Straßen, noch auf dem Parkplatz ist der Autoverkehr im Vorrecht.
Zusätzliche Elemente
&
Bestandteile
Der vereinfachte Kalender zur Blüte der Arten, gibt einen Überblick über Bestands- und neue Bäume/Vegetation.
Er behandelt Blütezeit, Fruchtaustrag, sowie das Vorkommen optischer Besonderheiten.
Die aufgelisteten Arten, die als Ergänzung zum Bestand in Betracht kommen, sind mit dem Standort kompatibel.
Des weiteren sind die "neuen Arten" ökologisch wertvoll für den Raum: Stadt. Die Mehrzahl der Bäume und Sträucher sind langlebig und beliebt bei Insekten und Vögeln. Nicht nur die natürlich-schöne Optik der Gehölze bringt einen wichtigen Mehrwert. Auch die Lebendigkeit und Diversität innerhalb der Anlage wird gefördert.
Die Ausstattung, das Mobiliar des Parks steht unter dem Thema:
Effizienz und Einfachheit.
Es sollen keine unnötigen Bestandteile angefügt sein.
Dabei spielen die Nutzerhaltung (Sitzmöglichkeiten), ökologische Aspekte (Lichtverschmutzung), und klare Linien/Formen eine wichtige Rolle.
Die Abbildungen zeigen die Verortung des Mobiliars innerhalb der drei behandelten Entwurfsbereiche.
Vielen Dank für Ihr Interesse.