Semesterprojekt Master: WiSe 2021/22
Institut für Architektur

Was macht eine Markthalle zu einer Markthalle? Und was ist der Unterschied zu einem Supermarkt? Die Antworten, welche dieser Entwurf dazu liefert, sind folgende: Die Markthalle hat eine hochflexible Plattform zu sein, welche Raum für die verschiedensten Formen von Handel, Gastronomie und Kultur bietet. Das Gebäude sollte sich dabei ihren Nutzungen unterordnen und hat lediglich die Aufgabe, diese Vielfalt unter einem vor der Witterung schützendem Dach zusammenzufassen. Die oval-ähnliche Grundrissform verleiht allen Nutzungsflächen denselben Stellenwert.
Im Gegensatz zu einem Supermarkt soll die Markthalle nicht nur Ort des Konsums sein, sondern auch einer der Gemeinschaft. Daher sollte der Charakter des Quartiersplatzes erhalten und gefördert werden. Durch die Randbebauung des Platzes bleibt dessen grüne Mitte bestehen, und die durch Überbauung verlorene Fläche wird oberhalb des Marktes zu gleichen Teilen in Form eines Dachgartens und einer Fahrrad-Bahn zurückgewonnen. Dies soll dem Marktgelände eine zusätzliche Aufenthaltsqualität bieten und in Kombination mit den Marktprodukten Anreiz für einen gesunden, nachhaltigen Lebensstil geben.
Auch das Tragwerk soll zum informellen, ungezwungenen Geist eines Marktes passen. Dafür wurde eine fein aufgelöstes Holz-Stabwerk gewählt. Es ist nicht nur in seiner Form und Materialität thematisch passend einfach und pragmatisch, es ist auch ebenso flexibel: Die Fügungstechnik basiert darauf, dass keine der Stäbe aufwendig gestoßen und auf Gehrung geschnitten werden muss. Stattdessen werden an den Knotenpunkten alle Tragwerksteile aneinander vorbeigeführt. Das erlaubt sowohl einen schnellen, günstigen Aufbau, als auch eine unkomplizierte Demontage des gesamten Tragwerks.