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Neubau der Sportschule in Warnemünde

 

 

Der Neubau der Sportschule des Landessportbundes in Mecklenburg-Vorpommern steht in prominenter Lage auf der Spitze der Mittelmole von Warnemünde und bildet dort das Zentrum für Wassersport und Freizeit. Das Gebäude prägt das Gebiet, durch seine Baukörper-Gestalt und der aufgegriffenen Bewegungsrichtung der Landzunge.

 

Das Konzept fasst die 3 Hauptfunktionsbereiche Wasser- und Hallensport, Unterricht und Unterkunft zu 3 langstreckten Baukörpern zusammen. Diese strecken und bewegen sich mit der Bewegungsrichtung der Topografie in Süd-Nord Richtung. Der mittlere Baukörper wird angehoben, um einen Weg, der sich in einen Steg auf dem Wasser transformiert, zu schaffen. Von diesem Weg aus ist ein freier Blick auf die Ostsee gewährleistet.

 

 

Die Grundrissorganisation ist dreigeteilt. Der östliche Baukörper fungiert als Unterkunft, der mittlere Baukörper als Schule und der westliche als Bootslager und Sporthalle. Die Haupt-Erschließung erfolgt über den östlichen Baukörper, hier lädt die Pfostenriegelfassade in ein großes Foyer mit Rezeption ein. Jede Ebene der Unterkunft verfügt neben den Zimmern über einen gemeinsamen Aufenthaltsraum mit Kochnische und einen Trocknungsraum. Die Unterkunft verfügt über Einzel- und Doppelzimmer mit angeschlossenem separatem Bade (Option 1), und mit geteiltem Bade für 2 Zimmer (Option 2). Das Dach der Unterkunft ist betretbar, auf diesem befinden sich Sitzmöglichkeiten, die aus der topografischen Dachfläche hervorgehen. Zudem ist das Dach mit kleinen Bäumen bepflanzt, womit mehr Aufenthaltsqualität erzielt wird.

Der mittlere Baukörper – die Schule – ist angehoben, sie ist 3 geschossig. Das Besondere in ihrer Organisation stellt der Lichthof, dieser ist über der Bibliothek angeordnet. Somit wird zu einem ein Lichteinfall in die Bibliothek ermöglicht und zum anderen werden die Lernboxen, die sich im 3. OG um den Lichthof befinden, belichtet. Der westliche Baukörper verfügt über eine nördliche Einfahrt für die Boote. Im EG befindet sich das Bootslager und im 2. OG die Sporthalle.

 

Die Konstruktion stellt eine Holztafelbauweise dar. Ausnahme bilden die Erschließungskerne und der Sockel des Bootslagers, die in Beton konstruiert sind. Im Bereich der Halle (Bootslager und Sporthalle) überspannt ein Holzrahmenträger die 16m breite Halle.

 

Da der mittlere Baukörper angehoben wird, steht hier eine besondere Herausforderung in der Konstruktion. Die nord-süd ausgerichteten Wände sind mit einem Vierendeelträger konstruiert. Hauptträger liegen unterhalb der untersten Decke, um die Lasten im Bereich der Auskragung zu den Wandscheiben weiterzuleiten. Der Vierendeelträger ist gewählt, da dieser über biegesteife Ecken ausgebildet ist und somit mehr Tragfähigkeit besitzt als z.B. Fachwerkträger oder Wandscheiben.

 

Das Fassadenbild wird gegliedert von horizontalen Holzlamellen, die gleichzeitig als Sonnenschutz dienen. Der Sichtbeton in der Fassade offenbart die Stahlbetonkonstruktion der Sporthalle. Die Kombination der beiden Fassadengestaltungen harmoniert und akzentuiert.