Wohnlabor – Kollektive Wohnräume

Fachgebiet: Zukunftslabor Wohnen
Dozent*innen: Gast-Prof. Susanne Heiß, Gast-Prof. Christoph Heinemann
Im Wohnlabor untersuchen wir beispielhafte, realisierte oder konzipierte Architekturen des kollektiven Wohnens mit einem Fokus auf Projekte, die Kulturarbeit mit gemeinschaftlichem Zusammenleben verbinden. Die Villa Medici, das Bellevue di Monaco, das Zentrum für Kunst und Urbanistik, das Phalanstère, die Kommune von Oneida, das Narkofim, die Sargfabrik. Es geht dabei immer um ganz wesentliche Fragen des Wohnens – um Mischung, Dichte, Gemeinschaft, Öffentlichkeit, Privatheit, Emanzipation. Verschiedene Gewohnheiten und Praktiken werden verknüpft, Wohnkonzepte alternativ zur Kernfamilie entwickelt, Abhängigkeiten beseitigt, von der Hausarbeit, der Kinderbetreuung, geschlechtsspezifischen und sozialen Zuweisungen. Kollektive Wohnformen sind Laboratorien des Wohnungsbaus. Im Gegensatz zu normierten Wohnprojekten, die oft rein funktional geordnet sind und es den Bewohner*innen lediglich erlauben, die ihnen zugewiesenen Räume zu möblieren, entwickeln sich aus der Selbstermächtigung experimenteller, gemeinschaftlicher Wohnprojekte spezifische architektonische Qualitäten – Elemente und Räume, die die soziale Verfasstheit und Ambition dieser Projekte spiegeln und ein besonderes soziales Zusammenleben verwirklichen. Der Laubengang und der Wintergarten, der Zeltraum und der Spiegelsaal, die Terrasse mit Ausblick in den Garten. Die methodische Analyse der Referenzprojekte fokussiert darauf, deren wesentliche und spezifische architektonische Qualitäten heraus zu arbeiten, um diese dann in einem weiteren Schritt darzustellen, als Surrogate zu abstrahieren und zu transponieren. Es geht darum, konkrete architektonische Dispositionen und Konstruktionen zu erkennen und diese dann in Zeichnungen, Modellen und weiteren Formaten freizustellen und weiter zu entwickeln. Dabei kann es sich um Raummodelle, Prototypen oder Details handeln – die Formate entwickeln sich in der gemeinsamen Laborarbeit.