ISL · InitiativSchule · Leipzig
Antonia Lüdicke · Mira Irmer
Entwurfsprojekt · 3. Semester · FG Entwerfen und Nachhaltiges Bauen
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Frank Kasprusch
Umgeben von nicht zu dicht bebauten Gründerzeithäusern und viel Durchgrünung befindet sich das Grundstück in Leipzigs Weststadt, die von alternativen Lebensweisen geprägt ist und somit einen idealen Standort für die Initiativschule in Leipzig bietet.
Die Orientierung längs der Grundstücksgrenze schont den Baumbestand und bestimmt durch die Weiterfolge der umliegenden Bebauung den Städtebau.
Das eigentliche Volumen des Gebäudes setzt sich bewusst von der Brandwand ab und steht eigenständig in der Baulücke. Erst durch das volumenumhüllende Grid setzt sich das Gebäude an die Brandwand und fügt sich in die umliegende Bebauung ein. Zwischen Grid und Volumen entsteht ein Zwischenraum, der für die außenliegende Erschließung genutzt wird und dadurch die Präsenz der Initiativschule unterstreicht. Gleichzeitig erzeugt der Zwischenraum das Gefühl eines Rückzugortes für die jungen Erwachsenen in einer Gemeinschaft.
Die außenliegende Erschließung der Schule schlingt sich über drei versetzte Treppenwege um das Gebäude, sodass im inneren Freiraum für die Raumanordnung entsteht. Zwei der Treppenwege befinden sich im Warmraum, da die thermische Trennung an dieser Stelle nach außen gesetzt wird. Es erzeugt den Moment des Zwischenraums, indem man scheinbar den Außenraum betritt, um die nächste Ebene zu erschließen. Eine weitere Freitreppe dient als Fluchtweg und führt direkt auf die Dachterrasse. Jede Ebene kann durch alle drei Treppenwege erschlossen werden und ermöglicht im Inneren eine Durchwegung, die als Erschließungsraum mit den anliegenden Raumgruppen interagiert. Es entstehen zusätzliche Freiflächen, die auch außerhalb der Räume Treffpunkte, Lernorte oder auch Ruhebereiche bieten und den Zusammenhalt stärken.
Der Haupteingang mittig des Gebäudes führt in das Foyer mit dem anliegenden, großräumigen Schulungsraum, der bei öffentlichen Veranstaltungen akustisch abschließbar ist. Über die Erschließungstreppen gelangt man in das erste Obergeschoss, das das flexible Konzept der Raumaufteilung zum Ausdruck bringt. Die einzelnen Gruppenräume können über Faltwände zusammengelegt oder getrennt werden und bieten dadurch eine große Variabilität der Raumnutzung. Die Schüler können dadurch ihre Lernumgebung selbst organisieren. Auch die Möblierung ist so gewählt, dass die Module in verschiedenen Varianten angeordnet werden können und eine individuelle Nutzung bieten. Das oberste Stockwerk bildet mit der Gemeinschaftsküche ein wichtiges Zentrum für die Gemeinschaft der Schüler. Sie bietet viel Platz und ermöglicht einen fließenden Übergang zu einer großzügigen Außenfläche.
Die Glasfassade hinter dem begrünten Grid soll die Offenheit und Transparenz der InitiativSchuleLeipzig zum Ausdruck bringen. Über dezentrale Wärmetauscher in den Paneelfeldern der Fassade und zusätzlich über den Türen und zu öffnenden Elementen kann der natürliche Luftaustausch geregelt werden. Auf dem Gründach befinden sich Photovoltaik-Module.
Für das Grid wurde Stahl gewählt, da dieser sehr leistungsfähig und somit der Materialverbrauch eher gering ist und für Stärke steht. Zudem ist er langlebig und wiederverwendbar und schont somit die Ressourcen. Der Boden aus Linoleum bedient ebenfalls den Nachhaltigkeitsaspekt: Er wird aus natürlichen Materialien gewonnen und bei seiner Herstellung entsteht kaum Abfall.