
Raumpraktiken in Zeit der Pandemie
15.07.2020 - 30.04.2021
Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat global die räumlichen Verhaltensweisen in zweierlei Hinsicht temporär radikal verändert. Im physischen Raum wird ein social distancing praktiziert, das Vermeiden von Nähe zu seinen Mitmenschen. Im digitalen Raum hingegen werden zur Kompensation dieses Kontakt- und Kommunikationsverlustes die Formen von Telepräsens intensiviert und erweitert.
Das Seminar befasst sich mit Theorien und Prototypen dieser beiden komplementären Formen räumlichen Verhaltens. Hierzu gehören Theorien zur Proxemik (Edward Hall) sowie zur Telepräsenz und kommunikativen Netzwerken (Vilem Flusser, Marshall McLuhan, Manuell Castell, Stephen Graham). Die theoretischen Diskurse bilden die Basis für die Diskussion von konkreten räumlichen Praktiken. Diese werden einerseits anhand aktueller Beobachtungen und Recherchen, anderseits anhand von historischen wie aktuellen Prototypen des Social Distancing (Cocooning, Eremitentum/ Einsiedelei, Expeditionen/ Raumfahrt, Quarantäne, Isolationshaft) behandelt. Hierbei soll einerseits das Bewegen der Menschen in Raum und Zeit, anderseits räumliche Vorkehrungen und Strukturen (Verortung, Bauten, Schutzvorrichtungen etc.) betrachtet werden.
Das hier veröffentliche Miroboard zeitg allerdings nur eine kleinen Ausschnitt der Seminararbeit. Parallel zu den themattischen Betrachtungen hat jeder Teilnehmer(in) sich einem Land gewidment und WOche für Woche von dort über eine exmemplarische Raumpraktik berichtet. MIt fortschrietenden des Seminar haben wir begonnen, diese Phänomene zu typologisieren und in Gruppen zu bündeln. Das Miroboard zeigt 12 Typologien mit nahezu 100 Beipsielen