Vertikal Projekt: WiSe 2021/22
Institut für Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung

Festplätze - Zur Kirmeszeit ein Farbenmeer aber die restliche Zeit triste Flecken in der Stadtlandschaft. 

Das Ziel sollte doch ein ansprechend gestalteter, qualitativ hochweriger Freiraum sein, der auch im unbespielten Zustand nutzbar ist. Gleichzeitig darf dies aber keine Einschränkungen für die Festplatzsituation bedeuten, eher noch die Aufstellungsweise sinnvoll gliederen und unterstützten. 

Die Schwanenwiese in Kassel ist ein solcher Ort. Die asphaltierte, nichtsaussagende Fläche befindet sich am Standrand gleich neben dem Hauptverkehrskreisel der Stadt. Der dazugehörige Parkplatz liegt auf der anderen Seite des Kreisels und die Überquerung ist alles andere als Barrierefrei. Es fehlt eine Verbindung dieser zwei Bereiche, welche keine*n ausschließt. 

Die Herrausforderung: Die barrierefreie Verbindung, welche nicht nur Mittel zum Zweck sein sollte, sondern als zentrales Entwurfselement fungiert. Somit wird sie zur „Großen Geste“ im Sinne der Gestaltung und der Barrierefreiheit.

 

Resultat ist eine asphaltierte Fußgängerbrücke, teils unterbaut - teils hängend, welche sich vom Parkplatz über den Kreisel, bis hin zur Schwanenwiese erstreckt.

Die Raumkanten der Schwanenwiese werden dafür (neu) definiert und umschließen jetzt den Festplatz bis zum Parkplatz. Der Kreisel rückt ins Zentrum und wird zum Verbindungsstück. Die Formsprache der Brücke ist an den Ort angepasst und bedingt andere Entwurfsinhalte. 

Baumpositionen und die Formen von höher liegenden Grasinseln fügen sich wie selbstverständlich in die Inszenierung ein.

Beim Überqueren der Brücke durchläuft man verschiedene Atmosphären. 

Zu Beginn und Ende ist die Brücke unterbaut und man befindet sich unter einem Kronendach. Die untermauerte Brücke bietet Stauraum für Infrastrukturelemente städtischer Belange oder die der Kirmesbesteller.

An anderen Stellen dient die untermauerte Brücke als räumliche Kante für den unteren Bereich und Baumkronen auf Augenhöhe lenken die Blicke aktiv in andere Richtungen.

Weiter auf dem Festplatz hängt die Brücke etwas niedriger und die Interaktion zwischen oben und unten wird stärker. Mal läuft man über den Kronen kleinerer Bäume, mal wird der Raum begrenzt und man sucht nach Aussichtpunkten auf dem Gelände.

 

Während der nordöstliche Teil des Festplatzes von Bäumen und Inseln kleinteilig gegliedert wird, erstreckt sich eine weite Fläche im Süden. Diese Aufteilung suggeriert unterschiedliche Nutzungen und beeinflusst die klassische Kirmesaufstellung. Kleine Buden reihen sich um die Inseln und die Hauptattraktionen sammeln sich auf der großen Freifläche. Sowohl beim Langsamen nähern über die Brücke als auch beim Erschließen über die angrenzenden Wege gestalete sich das Ankommen auf der Kirmes angenehmer.

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